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Warum kostenpflichtige Software günstiger sein kann als Open Source

Autor: Oliver Lindner
Insights

Wenn über die Vor- und Nachteile von kommerzieller Software gegenüber Open-Source-Lösungen diskutiert wird, dreht sich das Gespräch oft um die Kosten. Open-Source-Software (OSS) wird häufig als „kostenlos“ gepriesen, während gekaufte Software, insbesondere in Form von Software-as-a-Service (SaaS), oft als teuer empfunden wird. Wenn wir jedoch über den Verkaufspreis hinausblicken und die Betriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) analysieren, stellen wir fest, dass kostenpflichtige Software in vielen Szenarien kostengünstiger sein kann als Open-Source-Alternativen.

 

TWINALIZE bietet Anwendern eine übersichtliche, Cloud-basierte Lösung für die Durchführung von Aufgaben wie Compliance-Management, Sicherheitsbewertungen und Systemoptimierung. Im Gegensatz dazu erfordern vergleichbare Open-Source-Alternativen erhebliche Investitionen in Zeit, Infrastruktur und Personal, um ähnliche Funktionen bereitzustellen. Dieser Unterschied wird deutlich, wenn wir die mit Open-Source-Software verbundenen versteckten Kosten aufschlüsseln.

Die Illusion von „kostenlos“

Eines der größten Missverständnisse über Open Source ist, dass es „kostenlos“ ist. Open-Source-Lizenzen wie MIT, GPL oder Apache sorgen zwar dafür, dass keine Vorabkosten für die Softwarelizenzierung anfallen, aber sie berücksichtigen nicht den umfangreichen Aufwand, der für die Bereitstellung, Verwaltung und den effektiven Betrieb dieser Lösungen erforderlich ist.

Betrachten wir die Schritte, die mit der Einführung eines Open-Source-Tools für die Einhaltung von Vorschriften oder das Sicherheitsmanagement verbunden sind:

1. Investition in die Infrastruktur: Open-Source-Lösungen erfordern für den Betrieb Hardware vor Ort oder virtualisierte Umgebungen. Egal, ob es sich um einen Hochleistungsserver im Büro oder eine virtuelle Maschine in einer Cloud-Umgebung handelt, diese Infrastruktur ist mit Kosten verbunden. Physische Server verbrauchen Strom und erzeugen Wärme, was die Energierechnung erhöht und Kühlsysteme erfordert. Außerdem erfordern diese Server eine Kapitalinvestition, die im Laufe der Zeit amortisiert werden muss. Eine Cloud-basierte Infrastruktur ist zwar skalierbar, verursacht aber dennoch stündliche oder monatliche Kosten, die von der Nutzung und den verbrauchten Ressourcen abhängen.

2. Installation und Konfiguration: Das Einrichten einer Open-Source-Lösung ist selten eine Plug-and-Play-Erfahrung. Oft muss die Software installiert, Abhängigkeiten aufgelöst und Konfigurationen auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten werden. Diese Aufgabe fällt IT-Fachleuten zu, die entsprechend entlohnt werden. Aufgrund der Komplexität mancher Tools kann es sogar erforderlich sein, spezialisierte Berater einzustellen, um eine ordnungsgemäße Implementierung zu gewährleisten.

3. Laufende Wartung: Open-Source-Software ist selten statisch. Sicherheitspatches, Aktualisierungen und neue Versionen kommen häufig vor, und die ständige Aktualisierung des Systems ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Funktionalität und Sicherheit. Dieser Prozess erfordert jedoch regelmäßige menschliche Eingriffe. Ein IT-Team muss Zeit für die Anwendung von Patches, das Testen von Aktualisierungen und die Lösung von Problemen aufwenden, die während oder nach dem Upgrade-Prozess auftreten.

4. Operativer Aufwand: Auch nach der Bereitstellung erfordern Open-Source-Lösungen eine kontinuierliche Überwachung, Fehlersuche und Optimierung. Die Sicherstellung von Betriebszeit und hoher Leistung ist für Produktionsumgebungen nicht optional, insbesondere wenn das System geschäftskritisch ist. Unternehmen müssen Ressourcen für diese betrieblichen Aufgaben bereitstellen, was die Kosten weiter in die Höhe treibt.

5. Skalierbarkeit und Verlässlichkeit: Für Produktionsumgebungen ist der Betrieb von Open-Source-Lösungen auf einer hochverfügbaren Infrastruktur unerlässlich. Lastverteilung, Redundanz, Backups und Disaster-Recovery-Pläne erhöhen die Komplexität und die Kosten. Unternehmen können es sich nicht leisten, diese Aspekte zu übersehen, da sie sich direkt auf die Zuverlässigkeit des Systems und die Reputation des Unternehmens auswirken.

 

Der Vorteil von SaaS

Im Gegensatz dazu entfallen bei SaaS-Lösungen viele dieser Herausforderungen und die damit verbundenen Kosten. Bei SaaS besteht keine Notwendigkeit, eine physische Infrastruktur zu erwerben oder zu unterhalten.

TWINALIZE wird vollständig in der Cloud betrieben und bietet den Nutzern sofortigen Zugriff auf seine Tools, ohne dass eine Installation oder Konfiguration erforderlich ist.

Updates und Wartung? Sie erfolgen automatisch. Das Entwicklungsteam von TWINALIZE kümmert sich im Hintergrund um Fehlerbehebungen, die Einführung neuer Funktionen und Sicherheitspatches, sodass die Kunden diese Aufgaben nicht selbst verwalten müssen. Diese Einfachheit erstreckt sich auch auf die Skalierbarkeit. Mit ein paar Klicks kann eine SaaS-Plattform skaliert werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, ohne dass Unternehmen zusätzliche Hardware kaufen oder Konfigurationen manuell anpassen müssen.

Außerdem ist die Kostenstruktur von SaaS-Plattformen transparent. Anstelle variabler, unvorhersehbarer Ausgaben für Infrastruktur, Personal und betriebliche Gemeinkosten zahlen Kunden eine feste Abogebühr. Dank dieser Vorhersehbarkeit können Unternehmen ihr Budget effektiver planen und das finanzielle Risiko unerwarteter IT-Ausgaben verringern.

 

Der Vergleich zwischen TWINALIZE und Open-Source-Lösungen

Nehmen wir an, ein mittelgroßes Unternehmen benötigt ein Tool für Compliance- und Sicherheitsbewertungen. Das IT-Team erwägt den Einsatz einer Open-Source-Plattform. Zunächst scheint die kostenfreie Lizenzierung verlockend. Wenn man jedoch die folgenden Faktoren berücksichtigt, fällt die Entscheidung nicht mehr so eindeutig aus:

Hardware-Kosten: Ein dedizierter Server kann im Voraus 3.000 Euro kosten, wobei über die Lebensdauer des Servers zusätzliche Kosten für Strom und Kühlung anfallen. Alternativ dazu kann eine Cloud-VM je nach Nutzung 300 Euro pro Monat für eine Produktionsstufe kosten.

IT-Gehälter: Die Installation, Konfiguration und Wartung der Software könnte einen beträchtlichen Aufwand bedeuten, der mehrere Tausend Euro an Mitarbeiterlöhnen kostet. Für laufende Updates müsste ein Teilzeit-IT-Administrator möglicherweise immer noch mehrere Stunden pro Monat aufwenden.

Im Gegensatz dazu bietet Twinalize eine unkomplizierte Abonnementgebühr. Eine Lizenz kann für nur 19,90 Euro pro Monat erworben werden, so dass sich die jährlichen Kosten auf lediglich 240 Euro belaufen. Wenn man die vermiedenen Infrastruktur-, Gehalts- und Betriebskosten in Betracht zieht, bringt das „Investieren“ in Dienstleistungen also tatsächlich erhebliche Einsparungen.

 

Die Gesamtbetriebskosten sind entscheidend

Die Vorstellung, dass Open-Source-Software von Natur aus günstiger ist als bezahlte Software, ist ein Mythos, wenn man die Gesamtbetriebskosten betrachtet. Open Source zeichnet sich zwar durch Flexibilität und Transparenz aus, erfordert aber einen erheblichen Aufwand an Zeit, Mühe und finanziellen Ressourcen, um in einer Produktionsumgebung effektiv zu funktionieren.

Kostenpflichtige SaaS-Lösungen hingegen bieten Unternehmen eine kosteneffiziente Alternative, da keine Infrastruktur, keine manuellen Updates und keine komplexen Konfigurationen erforderlich sind.

In vielen Fällen bieten SaaS-Plattformen einen besseren Wert, da sie es Unternehmen ermöglichen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, anstatt sich mit der minutiösen IT-Verwaltung zu beschäftigen. Auch wenn Open Source seine Berechtigung hat, müssen Unternehmen ihre Bedürfnisse, Ressourcen und langfristigen Ziele sorgfältig abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Manchmal ist die Vorauszahlung eines Dienstes auf lange Sicht die wirtschaftlichere Wahl.

 

Über den Autor
Oliver Lindner

Director of Product Management

Mit über 30 Jahren Erfahrung in der IT begeistert sich Oliver Lindner für Innovationen und die Entwicklung intelligenter Lösungen für komplexe Herausforderungen. Als Director of Product Management bei FNT Software gestaltet er die Zukunft von SaaS-Tools.